Françoise Bassand Julia Brunner Stefan Endewardt Alex Lebus LEO Paul Maciejowski  

SATZ
27 April 2025 - 25 Mai 2025 und 15 Juni 2025 - 14 Juli 2025

SATZ ist eine Ausstellung, die untersucht, wie zeitgenössische Künstler Sprache nutzen und in die zeitgenössische Kunst einbringen. Das geschriebene Wort hat seit langem einen Platz in der bildenden Kunst, aber im letzten Jahrhundert äusserte sich dies oft in einem starren Konzeptualismus. In den letzten Jahren haben Künstler jedoch nach Inspirationen jenseits des Erbes der Konzeptkunst gesucht und den Einfluss von Graffiti, Sozialpolitik, Anime, Graphic Novels und Online-Räumen genutzt, um neue Wege zu finden, das geschriebene Wort in visuelle Formen einzubinden.

Die Schweizer Künstlerin Françoise Bassand hat an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich studiert und sich als Malerin betätigt. Nach einer 20-jährigen Pause um sich dem politischen Engagement zu widmen, besinnt sie sich wieder auf ihre kreativen Ursprünge. Die malerischen Überlegungen zu Form und Farbe aus ihren früheren Werken haben sich weiterentwickelt, und die Sprache des Protests aufgenommen. Sarkastische Sprüche in Neonfarben, grob aufgesprüht auf Leinwände, spiegeln die Widersprüche von Leben, Kunst und ihrem Platz in der kulturellen Ökonomie wider. Wie Bassand ist auch LEO in den politischen Aktivismus involviert und hat ein langjähriges Interesse an der visuellen Kultur von Demonstrationen, vor allem an den Stoffbannern, die für Gewerkschaftsmärsche und Friedensproteste in seiner nordenglischen Heimat hergestellt wurden. Für Jägerschere produziert er eine neue Arbeit, die diese Ansätze auf den Kontext des ländlichen Brandenburgs überträgt. Julia Brunner scheint ein konzeptuelles Erbe anzudeuten, wenn sie Wanderungen durchführt, aus denen Textarbeiten entstehen. Aber ihre Videos versuchen nicht, eine coole, singuläre Reduktion zu sein. Vielmehr schlängeln sich die Worte verführerisch über den Bildschirm und dokumentieren und visualisieren die verhängnisvolle Kluft zwischen dem ländlichen und dem städtischen Deutschland. In ähnlicher Weise sammelt Paul Maciejowski Geschichten, in seinem Fall jedoch aus der vom Krieg zerrissenen Ukraine. Er interviewt seine Protagonisten, skizziert sie in Aquarell und gibt den Ängsten und Wünschen der Ukrainer eine Stimme, die in der geopolitischen Hölle gefangen sind, die jeden Sinn für das Alltägliche zunichte gemacht hat. Sowohl Alex Lebus als auch Stefan Endewardt verwenden in ihren Arbeiten eine typografische Sprache, aber es geht um viel mehr als um die Erkundung grafischer Formen. Bei Alex Lebus geht es um die Einordnung der Person in den Kontext der eigenen Erkenntnis und Identifikation. Ihre Spiegelarbeiten lassen die Landschaft, die den Betrachter umgibt, zu einem Ort der Selbsterkenntnis werden. Stefan Endewardt möchte dem Betrachter Werkzeuge für seinen eigenen Ausdruck an die Hand geben, und seine Alphabete sind genau das, visuelle Ausrüstungen, die andere nach ihren eigenen Wünschen ordnen können.

SATZ
27 April 2025 - 25 May 2025 and 15 June 2025 - 14 July 2025

SATZ is a show that looks at how contemporary artists are using language forms to inflect contemporary Art. The written word has long found a place within visual arts but in the last century this often came to mean something with a particular look-and-feel, a weighty conceptualism. In recent years, however, artists have looked for inspiration beyond the legacies of conceptual art and are rather imbibing the influence of graffiti, social politics, anime, graphic novels and online spaces to find new ways to include the written word within visual forms.  

Swiss artist Françoise Bassand studied at the F+F School for Art and Design Zürich and emerged as a painter before taking a 20 year break from art to immerse herself in political action. Now re-engaging with her creative origins, the painterly considerations of form and colour from her earlier works have evolved to include the language of protest. Sardonic slogans, roughly sprayed onto day-glo backgrounds, give voice to frustrations at life, art and their place within cultural economies. Like Bassand, LEO has a parallel involvment in political activism and a long-standing interest in the visual culture of demonstrations, most notably the fabric banners made for trades union marches and peace protests in this native northern England. For Jägerschere he is producing a new work taking these approaches to consider the context of rural Brandenburg. Julia Brunner seems to nod to a conceptual legacy in the way she conducts walking tours which generate text works. But her videos aren’t trying to be a cool, singular reductions. Rather the words ripple enticingly across the screen, documenting and visualising the pernicious divide between rural and urban Germany. Similarly Paul Maciejowski gathers together stories, but in his case from within a war-torn Ukraine. He interviews his protagnists, sketches them in aquarel and gives voice to the fears and wishes of Ukrainians caught in geopolitcal hell that has shattered any sense of the everyday. Alex Lebus and Stefan Endewardt both use a typographical language in their respective work but the point is much more that exploration of graphic forms. For Alex Lebus it is the placing of the person in the context of their own realisation and identificiation. Her mirror works allow the landscape that surround the viewer to be a site of self-knowing. Stefan Endewardt is keen to provide viewers with tools for their own expressions and his alphabets are precisely that, visual equipment for others to order according their own desires.